Orthomolekulare Medizin – Eine Einführung für Interessierte
Die orthomolekulare Medizin wurde vom zweifachen Nobelpreisträger Linus Pauling mitbegründet und basiert auf der Beobachtung, dass jeder Organismus für seine einwandfreie Funktion mit allen benötigten Mikro- und Makronährstoffen ausreichend versorgt sein muss. Bildhaft vergleichbar mit einem Kraftfahrzeug, das zur einwandfreien Funktion genügend Motoröl, Getriebeöl, Kühlflüssigkeit, Bremsflüssigkeit u.ä. benötigt und bei dem der Mangel an wichtigen Betriebsstoffen zu erhöhtem Verschleiß und in der weiteren Folge zu massiven Schäden führt. Nährstoffdefizite können vom menschlichen Organismus meist für einen gewissen Zeitraum kompensiert werden und somit zunächst unentdeckt bleiben, sie führen aber früher oder später fast immer zu Fehlfunktion und Krankheit.
Im Gegensatz zu den USA und vielen anderen Ländern steht die orthomolekulare Medizin, auch Mikronährstoffmedizin oder Nährstofftherapie genannt, bei uns in Deutschland noch am Beginn einer absehbar dynamischen Entwicklung. In Österreich hingegen können Ärzte nach entsprechender Ausbildung und Prüfung bereits die Zusatzbezeichnung „Orthomolekularmediziner“ führen. Auch der Autor dieser Einführung, selbst Heilpraktiker und Inhaber der Praxis, ist nach den Richtlinien der österreichischen Ärzteschaft in orthomolekularer Medizin ausgebildet, geprüft und zertifiziert.
Die orthomolekulare Medizin basiert auf rein naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und Zusammenhängen, insbesondere aus dem Bereich der Biochemie. Deshalb sollte man eigentlich annehmen, dass die orthomolekulare Medizin auch in Deutschland ihren festen Platz in der Schulmedizin hat. Doch das ist nicht der Fall. Trotz der klaren Erkenntnis- und Faktenlage wird der ausreichenden Versorgung mit Mikro - und Makronährstoffen hierzulande noch wenig Aufmerksamkeit gewidmet, insbesondere im Bereich der Kassenmedizin.
Abgesehen von der Behandlung von Krankheiten, die zum Teil auf Nährstoffdefiziten beruhen, hat die orthomolekulare Medizin eine ihrer großen Stärken im Bereich der echten Prävention, d.h. der Krankheitsvorsorge im eigentlichen Sinne.
In der Konsequenz wird hierzulande vorwiegend Reparaturmedizin betrieben, echte Prävention findet kaum statt. Denn selbst die sogenannten Vorsorgeuntersuchungen betreiben in der Regel keine echte Vorsorge, sondern bemühen sich lediglich um Früherkennung von bereits bestehenden Krankheiten.
Anders die orthomolekulare Medizin, die sich intensiv um Erkennung und Behebung von Defiziten bemüht, bevor diese zu gravierenden Fehlfunktionen oder gar Krankheiten führen.
Aber auch bei der Behandlung von Krankheiten hat die orthomolekulare Medizin ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Teilweise kann durch ihren Einsatz vollständig auf die Einnahme von Medikamenten verzichtet werden, teilweise können diese aber zumindest geringer dosiert und unerwünschte Nebenwirkungen abgemildert werden. Zudem verursachen viele Medikamente selbst Mikronährstoffmängel, sodass hier eine begleitende und zielgerichtete Einnahme von Mikronährstoffen dringend geboten ist.
Die oftmals ins Feld geführte Behauptung, dass man in Deutschland bei ausgewogener Ernährung keine Mikronährstoffe ergänzen müsse, trifft nicht zu. Der Mikronährstoffgehalt unserer Lebensmittel ist in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen, diverse Studien zeigen dies ganz eindeutig. Das führt zu der paradoxen Situation, dass wir zwar von allem immer mehr haben, dieses Mehr aber immer weniger an wertvollen Inhaltsstoffen enthält. Hinzu kommt, dass viele Menschen sehr häufig von industriell aufbereiteten Lebensmittel zu sich nehmen, die zwar einen hohen Energiegehalt haben, aber nur sehr wenig an wichtigen Mikronährstoffen beinhalten.
Diese Erkenntnis ist offensichtlich bereits in der Gesellschaft angekommen, der Absatz von Nahrungsergänzungsmitteln steigt stetig an. Allerdings ist die selbst verordnete Einnahme von Multivitaminpräparaten, sei es in Form von Tabletten, Kapseln oder Säften, meist nicht zielführend. Denn in der Regel enthalten diese zwar viele verschiedene Vitamine und andere Mikronährstoffe, allerdings in niedriger Dosierung. Damit lassen sich Defizite im Bereich der Mikronährstoffversorgung nicht effektiv beheben.
Orthomolekulare Medizin funktioniert anders. Zunächst analysiert der orthomolekularmedizinisch ausgebildete Therapeut die aktuelle Versorgungssituation und analysiert individuelle Defizite. Hierfür kommen auch spezielle Laboruntersuchungen zum Einsatz, die in der Kassenmedizin nicht gemacht werden. Nach der Analyse werden die erforderlichen Mikronährstofe zielgerichtet und in sinnvoller Dosierung zugeführt, um den Organsimus wieder in eine optimale Versorgungslage zu bringen. Dabei wird für jeden Patienten ein maßgeschneidertes Therapiekonzept entwickelt. Nur auf diese Weise lassen sich die beeindruckenden Erfolge, die die orthomolekulare Medizin vorzuweisen hat, auch tatsächlich erzielen.
Einen Punkt muss man noch besonders hervorheben: die orthomolekulare Medizin arbeitet mit den Substanzen, die natürlich in unserem Körper vorkommen. Ganz im Gegensatz zu den meisten Arzneimitteln.
Funktionelle Medizin
Die funktionelle Medizin denkt und handelt in Zusammenhängen. So wie es in unserem Körper unzählige und höchst komplexe Zusammenhänge und Interaktionen zwischen den verschiedensten Organsystemen gibt. Oftmals steckt hinter Erkrankungen und Beschwerden eine Ursache, die man zunächst nicht vermuten würde. Nur wenn die tatsächlichen Ursachen gesucht, gefunden und behandelt werden, ist eine nachhaltige Besserung und Heilung möglich.
©Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten. Impressum Datenschutz
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.